Tagebau Hambach

Im Jahre 1978 wurde mit dem Aufschluss des Braunkohlentagebaus Hambach in der Niederrheinischen Bucht bei Köln begonnen. Seitdem entsteht zwischen Bergheim und Jülich das “größte Loch Europas”: Auf einer Fläche von 85 Quadratkilometern dringen die Bagger in Tiefen von über 450 Metern vor, um die Kohle zu fördern.

Die RWE Power AG plant in Hambach den Abbau von insgesamt 2,4 Milliarden Tonnen Braunkohle bis zum Jahre 2040. Um die maximal 70m-mächtigen Kohle-Flöze zu erschließen, müssen insgesamt 15,4 Mrd. t Abraum (Kies, Sand, Ton) entfernt werden. Die Förderung lag 2014 bei 41 Mio. t/a, womit dieser Tagebau der größte des Rheinlandes ist. Der restliche Kohleinhalt des Tagebaus beträgt etwa 1,5 Mrd. t.

Bis Ende 2015 wurden etwa 5.784 Hektar Landschaft in Anspruch genommen; die reine Betriebsfläche lag Anfang 2016 bei 4.300 ha. 1.484 ha wurden bis Ende 2015 wieder nutzbar gemacht.

Der Großteil der in Hambach geförderten Kohle wird über die so gen. Hambach-Bahn zu  den Kraftwerken transportiert und dort zu Strom umgewandelt. Ein geringerer Teil geht in die RWE-Fabriken an und auf der Ville.

Für den Tagebau sollen bis 2040 insgesamt etwa 5.200 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden. 

Seit Ende der 1970er Jahre kämpfen die damalige "Hambach Gruppe" und später auch der BUND gegen den Tagebau. Der BUND führte bislang Klagen gegen die Zulassung des 2. Rahmenbetriebsplanes, gegen die tagebaubedingte Verlegung der Autobahn A 4 und gegen die Hauptbetriebsplanzulassung 2011-2014. Derzeit ist eine weitere Klage gegen die Zulassung des 3. Rahmenbetriebsplans anhängig. Im Dezember 2015 hat RWE Power zudem die Zwangsenteignung eines BUND-Grundstücks im Tagebau beantragt.

Der Hambacher Forst wird zerstört

Bis zum Jahre 2040 wird mit dem Hambacher Wald ein einstmals mehr als 4.100 Hektar großes Waldgebiet, das auf eine 12.000-jährige Geschichte zurück blickt, bis auf wenige Reste dem Braunkohlentagebau Hambach weichen. Der Wald gehört zu den letzten Bereichen der schon im 10. Jahrhundert von Kaiser Otto II. urkundlich erwähnten so genannten Bürgewälder. Es handelt sich um naturnahe Wälder, deren Entwicklung seit der nacheiszeitlichen Wiederbewaldung nie unterbrochen wurde. Als besondere botanische „Spezialität“ haben sich in diesem Wald noch natürliche Vorkommen von Winterlinden erhalten, die in der Wärmeperiode des Atlantikums vor etwa 3.000 bis 6.000 Jahren eingewandert waren.



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